Bestickter Nasenschoner selbst machen (Varainte 2) ▼▼

Heute zeige ich euch wie ihr einen Nasenschoner für euer Pferd selbser machen könnt. Dafür habe ich euch schon einmal dieses Tutorial geschrieben. Damals habe ich den Namen aber mit der Nähmaschiene aufgestickt und da das aber doch etwas länger gedauert hat, zeige ich euch heute, wie man den Namen von Hand aufstickt.
Keine Sorge, es ist deutlich leichter als es sich anhört! Das schafft ihr auch wenn ihr noch nie gestickt habt.

Allgemeines
Zeit: ungefähr ein bis zwei Stunden, falls ihr nur einen Namen aufsticken wollt.
Eine aufwenigere Verzierung braucht etwas länger. Für die Blumen auf diesem Nasenschoner habe ich noch zusätzlich vier Stunden gebraucht, weil das viele kleine Details waren.
Schwierigkeit: Mittel. Das Nähen des Nasenschoners ist überhaupt nicht schwierig. Das Aufsticken ist auch deutlich leichter als es aussieht. Ihr müsst allerdings ein paar Sachen besorgen, falls ihr zum Beispiel keine Materialien zum Sticken daheim habt.
Kosten: Der Nasenschoner ist ein tolles Resteprojekt. Ich hatte bereits alle Materialien zu Hause und hab daher kein Geld ausgegeben.
Für jemanden der noch nie gestickt hat und auch keine Stoffreste zu Hause hat, fallen ein paar Kosten für Material an. Das könnt ihr aber für noch viele andere Projekte benutzen. Insgesammt bekommt ihr mit 30 € alles was ihr braucht.
Fazit: Nasenschoner sehen in erster Linie super hübsch aus. Von Hand kann man superschöne individuelle Motive darauf sticken, wie zum Beispiel diese Blütenranken.
Außerdem sind sie toll, um Halfter zu personalisieren. Ich habe zum Beispiel immer einen Nasenschoner am Koppelhalfter.
Darüber hinaus sind es auch tolle Geschenke für alle Pferdemädels und -jungs. Die freuen sich bestimmt wahnsinnig über einen handbestickten Nasenschoner!

Ihr braucht

• Fleecestoff (ca. 30x15cm). Falls ihr einen allten Pullover habt, könnt ihr auch davon Stoff verwenden.
• Einen dünneren oberen Stoff, hier dünner Jeansstoff (ca. 33x7cm Größe). Ihr könnt auch Stoff von einer alten Jeanshose benutzen.
• ca. 30cm Schrägband
• ca. 30cm Klettverschluss* (beide Seiten)
• Faden zum Nähen (in der Farbe des Schrägbands und des oberen Stoffes) 
• Starterset zum Sticken: Stickgarn, größere Nadeln und Stickrahmen. Ich habe dieses* Starterset von Amazon. Sie sind vom Preisleistungsverhältnis super! Generell finde ich die Stickrahmen aus Plastik (leider) besser als die aus Holz*, da sie den Stoff besser halten. Falls ihr nur Stickgarn in vielen Farben sucht, kann ich dieses* Set empfehlen.
• Nadeln zum feststecken und Stoffschere
• einen Trickmarker (je nachdem für helle* oder dunkle* Stoffe) oder Kreide zum anzeichnen
• Optional: Selbstklebendes Stickvlies wie dieses hier*. Das mach das Sticken leichter wenn euer oberer Stoff ziemlich dünn, oder dehnbar ist. Für den Jeansstoff hier habe ich aber keinen verwendet.
• Falls ihr eine habt, eine Nähmaschiene. Man kann es allerdings auch von Hand nähen. Nehmt euch dafür etwas mehr Zeit damit die Nähte trotzdem ordentlich aussehen.
• das Halfter, für das der Nasenschoner passen soll

(Die Längenangaben oben sind überschlagen und für ein Warmbluthalfter, wir messen die genauen Maße später am Halfter ab.)
(Die mit * markierten Prokute sind Amazon affiliative Links. Wenn ihr ein Produkt über diesen Link kauft erhalte ich eine Provision, für euch wird das Produkt aber nicht teurer. Genauere Infos findet ihr in meinem Post zum Thema Werbung. Vielen Dank für eure Unterstützung!)







Schritt 1
Zunächst schneiden wir den Stoff passend zu.
Der Fleccestoff sollte so lang sein, dass er gut zur Länge des Nasenstücks am Halfter passt, und so breit, dass auf der Rückseite zwei Lagen Stoff sind, wenn man es einmal um das Nasenstück wickelt.
Der obere Stoff sollte ungefähr zwei Zentimeter länger sein wie der Fleecestoff, und etwa halb so breit.Wenn ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr die Breiten beider Stoffe auch ein bisschen zu groß wählen. Man kann sie später noch leicht kleiner schneiden.





Schritt 2

Jetzt markieren wir den Bereich auf unserem Oberstoff, der später zu sehen sein soll, damit wir wissen, welche Fläche wir besticken können. Bei mir ist die 4 cm breit.
Später werden wir den Stoff an diesen Linien umknicken.




Schritt 3

Hier kommt nun der Unterschied zu dem Nasenschoner aus dem letzten Tutorial, in dem wir mit der Nähmaschiene gestickt haben. Jetzt wird der Schriftzug von Hand aufgestickt.
Dazu zeichnen wir ihn innerhalb unserer Markierungen mit Kreide oder Trickmarker vor.

 
Nun geht es ans Sticken. Ich habe versucht euch die Stiche zu erklären, aber als Text klingt das aber nur unnötig kompliziert. Außerdem gibt es bereits viele tolle Videos, in denen ihr ganz genau seht, wie Sticken geht, und wie die Stiche gemacht werden.

In diesem Video werden beide Stiche die ich für diesen Nasenschoner gebraucht habe schön gezeigt, und in diesem bekommt ihr einen Einblick welche Stiche es alles gibt.

Um noch einmal kurz nachzuschauen wie ein bestimmter Stich geht, reicht auch eine kurze Bildererklärung. Hier sind ein paar gute: "Linien Sticken", "Linien sticken (auf Englisch)", "Flächen füllen".

Für diesen Nasenschoner habe ich folgende Stiche benutzt:

• Für den Schriftzug: Stielstich mit einem ganzen Faden (= 6 Fädchen)
• Für die Äste: Stielstich mit einem halben Faden (= 3 Fädchen) 
• Für die Blumen: Margaritenstich mit einem halben Faden

Man braucht also überhaupt nicht viele Stiche für ein schönes Motiv! Und die sind wirklich nicht schwer und super schnell gelernt, so dass ihr bald auch während dem Fernsehen oder Serie schauen sticken könnt.

Tipp: Falls ihr breite Buchstaben möchtet so wie sie auf den meisten gekauften Nasenschonern sind. Stickt erst die Umrisse der Buchtaben mit einem Rückstich vor, und danach mit einem Plattstich darüber. Das nennt man auch "erhabener Plattstich".

 
Schritt 4

Jetzt falten wir den Stoff, wie wir es angezeichnet haben.
Am besten steckt ihr es sehr gründlich ab oder ihr bügelt den Knick einmal. Damit verhindert ihr, dass es gleich beim annähen verrutscht und alles krum wird.
Außerdem klappen wir die Enden rechts und links um, so dass der Oberstoff gleich lange ist wie der Fleecestoff.
Das stecken wir dann mittig auf dem Fleecestoff fest.

Als nächstes nähen wir das ganze an. Dazu nehmen wir einen Faden der die gleiche Farbe hat wie der Oberstoff, und nähen knapp oben und unten an der Faltkante entlang. So sieht man die Naht später kaum:

Schritt 5

Als nächstes nähen wir das Klettband an.
Dafür testen wir zuerst nochmal, ob wir die Breite des Fleecestücks richtig abgemessen haben und schneiden sonst nochmal etwas ab.
Näht das Klettband ruhig so an, dass der Nasenschoner schön stramm am Halfter sitzt. Dann verrutscht er später auch nicht.
Achtet außerdem darauf das Klettband nicht zu weit am Rand anzunähen, sondern einige Millimeter Platz zu lassen, damit es später nicht an der Nase kratzt.

Steckt das Klettband zuerst mit Stecknadeln an, damit es nicht verrutscht und näht es rings herum mit einem großen Geradstich fest.

Achtet dabei darauf, dass ihr die die flauschige Seite des Kletts auf der Seite annäht die am Pferdekopf anliegt und die kratzige Seite weg zeigt. Das heißt, die flauschige Seite wird auf die Vorderseite unten festgenäht (das ist der weiße Klett, den ihr unten auf dem Bild seht), und die kratzige Seite auf die Rückseite oben (das seht ihr auf dem zweiten Bild).

Schritt 6

Zum Schluss nähen wir rechts und links noch Schrägband an, um die Kanten zu versäubern.
Wir klappen eine Seite des Schrägbands auf und stecken es an die Rückseite des Fleecestoffes. (Siehe Bild links).
Weil der Stoff ziemlich dick ist, sollte man die beiden Kanten nicht wie üblicherweise bündig ausrichten, sondern das Schrägband ein wenig überstehen lassen. Auf dem rechten Bild sieht man, wie das dann von vorne aussieht.



Dann nähen wir entlang der Faltkante auf der Rückseite entlang, klappen das Schrägband um und nähen auf der Vorderseite knapp an der Kante entlang.

Falls ihr in einem Video sehen wollt wie man ein Schrägband annäht, könnt ihr das hier sehen.




Fertig!

Na, was meint ihr?
Dieser Nasenschoner ist ja mit den Blumen schon etwas auffälliger als dieser schlichte aus dem ersten Tutorial.


Ich finde beide super schön!
Das ist ja das tolle am selber machen: man kann sich richtig austoben und alles genau so machen wie man möchte: Bunte Stoffe oder bunte Schrägbänder, Borten zwischen Fleece und Oberstoff, Glitzerfaden, ... Es gibt keine Grenzen!
Für mehr Sicherheit im Winter kann man sogar noch eine Reflektorpaspel zwischen Ober- und Fleecestoff einnähen, wie in dem Tutorial zum Reitrock.

Es gibt tausende Möglichkeiten!
Schickt mir super gerne eure Entwürfe, oder verlinkt mich auf Instagram @bunt.ist.meine.lieblingsfarbe.

Bei Fragen könnt ihr mir natrülich auch jederzeit schreiben!
Eure Jacky ▽