Heute zeige ich euch wie ihr ganz einfach einen Ledergürtel selbst machen könnt.
Es wird dazu zwei Posts geben. Einmal diesen hier, bei dem ich eine einfache Variante erkläre. Hier benutzt man einen fertigen Rohling und spart es sich so die Kanten zu bearbeiten. Im zweiten Post werde ich euch dann zeigen wie man auch das selbst macht. Die fortgeschritte Variante also. Ich verlinke sie euch hier sobald sie online ist.
Lest euch vor diesem Post einmal den Grundlagenpost zum Thema "Leder nähen" durch. Dort erkläre ich euch wie man näht, welche Materialien ihr braucht und woher ihr die bekommen könnt. In diesem Post erkläre ich euch wie ihr damit einen Ledergürtel selbst machen könnt. Das ist ein tolles Geschenk und nicht zu schwierig für den Anfang. Andere Anfängerprojekte mit Leder findet ihr hier.
Allgemeines
Zeit:
Das kommt darauf an, ob ihr schon Leder nähen könnt. Wenn ja, braucht ihr ungefähr eine bis zwei Stunden. Wenn das euer erstes Mal
ist, sollltet ihr mehr Zeit einplanen, damit das Ergebnis trotzdem toll wird!
Schwierigkeit: Mittel. Es eignet sich gut um mit der Lederarbeit anzufangen und ist vom handwerklichen her auch nicht arg schwer. Allerdings braucht ihr einiges an Material dass ihr vorher bestellen solltet und müsst euch kurz einlesen wie man Leder näht (siehe Grundlagenpost)
Kosten: ca 15 Euro für das Leder und die Schnalle (ggf. zzgl. Versandkosten). Außerdem braucht ihr passendes Werkzeug das ihr aber schon ab 30€ bekommt (siehe Grundlagenpost)
Fazit: Ich glaube ich wiederhole mich ein bisschen. Aber ich bin wirklich begeistert von dem Projekt "Gürtel". Man hat so wahnsinnig viele Gestaltungsmöglichkeiten, es ist ein tolles Geschenk und man hat einen echten Mehrwert zu den meisten gekauften Gürteln und kommt trotzdem günstiger dabei weg. Ich bin begeistert, klare Empfehlung!
Ihr braucht
- Lederwerkzeuge: scharfes (Cutter-) Messer, (Sattler-) Nadeln, Faden und entweder ein Schlageisen, oder eine Stechahle und ein Nähpony. Wer möchte kann sich auch einen Hobel gönnen, damit erspart ihr euch beim Ausschärfen einiges an Arbeit... (Siehe Grundlagenpost, dort findet ihr auch alle Links zu den Werkzeugen)
- Gürtelrohling in der Farbe und Breite eurer Wahl. Ich habe den aus Büffelleder in der Farbe cognac, 34mm. Wir werden das Kappteil das im Set enthalten ist nicht gebrauchen. Nur den Lederriehmen und die Gürtelschlaufe. Für Anfänger ist das deshalb so gut geeignet, weil die Kanten schon bearbeitet sind.
- Gürtelschnalle passend zu der Breite eures Gürtels. Ich habe diese hier verwendet.
- Lochzange. Die gibt es in jedem Baumark oder Reitsportgeschäft und manchmal auch in Supermärkten. Falls ihr euch gleich eine hochwertige anschaffen wollt, solltet ihr darauf achten, dass sie eine Hebelübersetzung hat. Damit spart ihr Kraft beim drücken. Wie diese* hier.
- Optional: Lederkleber (zum Beispiel von amazon* oder dort wo ihr Leder bestellt. Da ist er zum Teil auch günstiger, die Versandkosten aber höher) oder einen anderen kräftigen Kleber den ihr schon zuhause habt. Es macht das Vernähen etwas leichter, wenn man die Gürtelschlaufe vorher etwas anklebt. Ist aber nicht notwendig.
(Die mit * markierten Prokute sind Amazon affiliative Links. Wenn ihr ein Produkt über diesen Link kauft erhalte ich eine Provision, für euch wird das Produkt aber nicht teurer. Genauere Infos findet ihr in meinem Post zum Thema Werbung. Vielen Dank für eure Unterstützung!)
Wie ihr die Farbkominationen für euren Gürtel auswählt ist komplett euch überlassen. Man kann dabei richtig schön kreativ werden!Lieber ein moderner schwarzer Gürtel mit blauer Naht und gebürsteter Edelstahlbrosche?
Oder ein brauner mit weißer Naht und alt aussehender goldenen Schnalle?
Oder klassisch in schwarz, mit schwarzer Naht und silberner Schnalle?
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten!
Schritt 1
Bestimmt die Länge des Gürtels.
Am einfachsten geht das wenn man einen alten Gürtel zur Verfügung hat der gut passt. Dann muss man den Riemen nur daneben legen.
Dann rechnet man noch ca. 8 cm dazu und schneidet den Riemen am hinteren Ende in dieser Länge ab. Die zusätzliche Länge braucht man, da man den Riemen ja an der Schnalle umknickt um ihn zusammen zu nähen.
Falls ihr keinen Gürtel zu Hand habt, sondern nur die den Umfang der Hüfte der Person in Zentimeter rechnet man die Länge wie folgt aus:
Umfang + 8 cm zum Umschlagen an der Schnalle + ca. 15 cm für das Ende
Schritt 2
Das Ende ausschärfen.Ungefähr die letzten 7 cm des Gürtels werden ausgeschärft. (Siehe Bild bei Schritt 3). Diese sollen ja später doppelt vernäht werden und damit der Gürtel an dieser Stelle nicht zu dick ist, verdünnen wir das Ende auf der Rückseite.
Das geht mit einem ganz normalen Cuttermesser oder dem Hobel. Passt auf, dass ihr euch dabei nicht schneidet und dass die Klinge scharf genug ist.
Mindestens ein Drittel der Breite sollte erhalten bleiben, damit das Leder genügend Stabilität behält und sich später nicht wellt.
Genaueres dazu könnt ihr im Grundlagenpost bei "Ausschärfen" nachlesen.
Schritt 3
Löcher stanzen.
Dort wo der Zacken der Gürtelschnalle aus dem Leder heraus kommen soll brauchen wir ein ovales Loch. Die Mitte davon hat 8 cm Abstand bis zum Ende. (Siehe Bild).
Dazu machen wir zwei Runde Löcher mit etwas Abstand nebeneinander und schneiden mit zwei geraden Schnitten das Zwischenstück heraus.
Fangt zuerst mit dem mittleren Loch an. Das ist 15 cm von der Spitze entfernt. Anschließend macht man rechts und links noch jeweils zwei Locher im Abstand von 2,5 cm rein. (Siehe Bild bei Schritt 1).
Achtet darauf die Löcher wirklich mittig und in gleichmäßigem Abstand zu machen. Dieser Teil des Gürtels ist nämlich vorne zu sehen wenn er angezogen ist.
Schritt 4
Vorstechen der Löcher.
Wir nähen zwei paralelle Nähte.Keine Quernaht! Das sieht man häufig bei gekauften Güteln. Die schwächt aber das Leder und ist völlig unnötig.
Bei gekauften Gürteln gibt es nur deshalb die Quernähte weil Maschienen nicht durch die Schlaufe nähen können. Das geht nur mit einer Handnaht. Ihr werdet später bemerken warum.
Wenn ihr mit Stechahle näht, könnt ihr diesen Schritt überspringen und bei Schritt 5 weiter lesen.
Falls ihr mit Schlageisen näht, werden jetzt die Löcher für die beiden Nähte vorgestochen.
Meistens ist das Leder zu dick, um direkt durch beide Schichten durchzuschlagen. Macht zuerst die auf der Oberseite des Gürtels und zeichnet dann mit der Schnalle an Ort und Stelle die Löcher für die andere Seite an. Achtet trotzdem darauf, dass die Gürtelschnalle sehr straff umnäht wird. Das Leder gibt später noch nach, und sie würde sonst wackeln.
Macht so viele Löcher dass das letzte Loch auf der Oberseite nur noch durch eine Lage Leder geht.
Schritt 5
Schlaufe ankleben.
Falls ihr einen Kleber habt, wird jetzt die Gürtelschlaufe die kurz nach der Schnalle kommt festgeklebt. Sie wird zwischen den beiden Lagen Leder vernäht werden.
Klemmt sie so zwischen beide Lagen Leder, dass noch Platz ist um das Ende des Gürtels später durchschieben zu können. Zeichnet euch auf der Rückseite des Leders an wo die Schlaufe ist.
Streicht diesen Teil auf der Rückseite des Leders und die Enden der Schlaufe mit dem Kleber ein und lasst ihn mindestens 10 min trocknen. Dann werden die Teile mit viel Druck zusammengedrückt.(Falls ihr einen anderen Kleber habt, macht es so wie auf der Verpackung angegeben.)
Anschließend müsst ihr die Löcher wieder frei stechen, da die Schlaufe ja jetzt dazwischen ist. Seid aber vorsichtig, dass ihr die Schlaufe nicht von vorne beschädigt.
Schritt 6
Nähen.
Legt die Gürtelschnalle (richtig herum!) zwischen die beiden Lagen Leder und spannt alles (wenn ihr eines habt) in das Nähpony ein.Nun geht es an das Nähen der Sattlernaht mit Knoten. Falls ihr noch nicht wisst wie eine Sattlernaht geht, könnt ihr auch das im Grundlagenpost nachlesen.
Vernäht am Anfang ein oder zwei Stiche.
Denkt daran: Wenn ihr mit Stecheisen näht, ist die Oberseite LINKS. Mit Schwertahle RECHTS!
Ich vernähe am Anfang mindestens einen Stich, und am Ende mindestens zwei und mache vorne an der Schnalle je einen Umschlag (auch das siehe Grundlagenpost). Das sorgt für eine bessere Haltbarkeit.
Wenn ihr bei der ersten Naht am Ende angekommen seid gibt es zwei Moglichkeiten. Entweder man näht beide Nähte getrennt voneinander, oder man überführt den Faden auf der Rückseite auf die andere Seite, sodass man nicht zwei Mal ansetzen muss. Dabei spart man sich das vernähen.
Der Name sagt eigentlich schon alles. Erst die eine Naht, dann die andere. Der Nachteil ist hier dass man bei jeder Naht den Anfang und das Ende vernähen muss. Das spart man sich in der anderen Methode.
MÖGLICHKEIT 2: FADEN ÜBERFÜHRENWenn ihr im vorletzten Loch angekommen seid, stecht mit dem Faden von der Oberseite in das letzte Loch. Nun sind beide Fäden auf der Rückseite. Verzwirbelt beide Fäden fest miteinander und stecht auf der anderen Seite in die beiden letzten Löcher. Stecht mit dem Faden aus dem letzten Loch in das vorletzte. Jetzt sind beide Fäden wieder so, dass ihr mit der Sattlernaht ganz normal weiter nähen könnt.
Ganz am Ende werden wieder zwei Stiche vernäht.
Fertig!
Das war es auch schon. Weniger schwer als gedacht, oder?
Wie hat euch die Anleitung gefallen? Fehlt euch noch etwas oder habt ihr Fragen? Schreibt mir gerne!
Schaut auch gerne mal bei instagram vorbei, da zeige ich euch in meiner Story demnächst bewegte Bilder dazu und nehme euch bei neuen Projekten mit.
Falls ihr noch mehr Anleitung zum Thema Leder möchtet, klickt mal hier.
Vielleicht möchtet ihr ja als nächstes die fortgeschrittene Variante für einen Gürtel nachmachen? Oder eine Lederleine?
Viel Spaß beim Basteln!
Eure Jacky ▽
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